Thriller in Quakenbrück – Drachenzähmen keineswegs leicht gemacht

Das dritte Saisonspiel verlangte den Staderinnen volle Konzentration ab. Nach der recht deutlichen Niederlage gegen Hagen am letzten Wochenende ging es am Sonntag für das Team zum letztjährigen Oberligameister, den Dragons aus Quakenbrück. Dort wartete ein echter Thriller, den der VfL Stade in einer dramatischen Schlussminute letztlich mit 73:70 für sich entscheiden konnte.

 

Das Ziel, von Anfang an auf ein fokussiertes Zusammenspiel zu setzen und einfachen Basketball zu spielen, konnten die Staderinnen in der ersten Halbzeit gut umsetzten. Offensiv entstanden so viele Wurfchancen jenseits der 3-Punkte Linie, die hochprozentig verwandelt wurden. „Gegen die generische Zone war es umso wichtiger, dass wir immer eine passende Antwort von draußen gefunden haben. Am defensiven Brett gab es aber definitiv noch Verbesserungspotenzial beim Rebound“, so Trainer Steve Göde über die erste Halbzeit.

Große Freude nach der Schlusssirene: Die Blau-Weißen entschieden einen echten Basketball-Krimi für sich.
Große Freude nach der Schlusssirene: Die Blau-Weißen entschieden einen echten Basketball-Krimi für sich.

Mit einer 12 Punkte Führung (38:26) ging die Mannschaft in das dritte Viertel. Die größte Herausforderung blieb weiterhin, die Rebounds der Gegnerinnen und somit die vielen Treffer durch zweite Chancen zu minimieren. Dies jedoch gelang dem Stader Team nur mäßig, weshalb der Vorsprung bis auf drei Punkte zusammenschmolz (55:52). Im letzten Viertel entwickelte sich das Spiel dann zu einem regelrechten Krimi. Die Partie war jetzt geprägt von hoher Intensität, was sich auch in der hohen Foulbelastung auf beiden Seiten zeigte. Kurz vor Ende schwang das Momentum Richtung Quakenbrück, als sie das erste Mal im Spiel in Führung gingen. Mit knapp einer Minute auf der Uhr, drei Punkten Rückstand und gegnerischem Ballbesitz nahm Coach Göde seine letzte Auszeit: „Wir mussten alles auf eine Karte setzen und unbedingt einen Ballgewinn erzielen.“

 

Tatsächlich führte die anschließende Ganzfeldpresse zum schnellen Ballverlust der Quakenbrücker und Sarah Budewig wurde durch ein schnelles Foul an die Linie geschickt. Nachdem der erste Freiwurf in diesem nervenaufreibenden Spiel daneben ging, wollte auch der zweite nicht fallen. Mit gutem Timing und starkem Einsatz gelang es Carla Fromme den wohl wichtigsten Rebound der Partie zu sichern, um keine Sekunde später selbst nach einem Foul an der Linie zu stehen. Carla verwandelte beide und stellte somit auf minus eins. Eine erneut starke defensive Sequenz führte zu einem wichtigen Stopp und anschließenden Korberfolg von Luisa Maibohm. Das bedeutete die Führung 22 Sekunden vor dem Ende. Durch eine weitere Heldentat von Jule Keck, die an der Mittellinie ihrer Gegnerin den Ball klaute und zwei weitere Punkte erzielte, stellten die Staderinnen 2,5 Sekunden vor Schluss auf plus drei – zu viel für die Quakenbrücker, die den letzten Wurf aus der Distanz verfehlten.

 

„Was für ein Spiel“, konstatierte Göde nach der Schlusssirene beim Endstand von 70:73 zugunsten der Staderinnen. „Das war eine tolle Werbung für den Basketball mit dem besseren Ausgang für uns. Die Damen aus Quakenbrück haben einen grandiosen Kampf gezeigt und sind sehr gut in Halbzeit zwei zurückgekommen. Umso wichtiger zu sehen, dass wir voll dagegengehalten haben und im Unterschied zur letzten Saison, die Erfahrung und Selbstsicherheit hatten, auch solch enge Spiele für uns entscheiden zu können. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft.“

 

Am kommenden Sonntag geht es dann endlich in das lang ersehnte erste Regionalliga-Heimspiel. Zu Gast in Stade ist die Zweitliga-Reserve der BG Göttingen. Angeworfen wird um 12.30 Uhr in der heimischen „Bockhorster Arena“. Die Damen freuen sich auf eine volle Halle und lautstarke Unterstützung!

 

Für den VfL spielten: von Ass (9 Punkte; 1/1 Freiwurf), Budewig (12), Ehlbeck (1), Ernst, Fromme (19/3 Dreier; 2/2 FW), Keck (8; 2/2 FW), Maibohm (6), Roth, Wagner, Weißer (4) und Willenbockel (14/4).

22. November 2022 – sg, ew