Nach fast zwei Corona-Jahren ohne Wettkampf ging es für die Mädchen der Jahrgänge 2008/09 sowie einigen „älteren Hasen“ aus dem 2007er-Jahrgang endlich gemeinsam auf das Parkett. Das neue
Trainerteam um Jule Witt und Justin Moradi war genauso motiviert wie die Mädchen und so legte die Mannschaft einen furiosen Start hin.
Am ersten Spieltag gegen Bremen 1860 überrannten die Elbstädterinnen ihre Konkurrentinnen von der Weser. Vor allem das Trio Mailien Wick, Kaja Oelkers und Emma Tzschaksch war zu keiner Zeit in
den Griff zu kriegen. Auch im folgenden Derby gegen den TSV Lamstedt sprang ein verdienter Sieg mit 27 Punkten Vorsprung heraus. Nachdem sie den Saisonauftakt noch verpasste, griff jetzt auch
Laura Sotomayor Sanchez ins Spielgeschehen ein und machte erstmalig mit ihrer athletischen Spielweise auf sich aufmerksam.
Mit entsprechend breiter Brust ging es dann früh ins Spitzenduell mit dem Oldenburger TB, den späteren Meister. Gegen eine sehr ausgeglichene und besonnen auftretende Mannschaft mussten sich die
Staderinnen vor der langen „Corona-Winterpause“ erstmalig geschlagen geben. Doch Katerstimmung sollte sich nicht verbreiten. Weder aufgrund der Niederlage, noch der 3,5-monatigen Zwangspause.
Mitte März durften die Mädchen dann endlich wieder auf das Spielfeld.
Zu Gast in der für das Bundesliga-Spiel am Abend hergerichteten „Großen Sporthalle Scheeßel“ bekamen die Spielerinnen der BG’89 den unbedingten Siegeswillen der VfL’erinnen zu spüren. Mit 87:26
pusteten die Staderinnen den Nachwuchs der „Hurricanes“ aus ihrer eigenen Halle. Ihren ersten Einsatz in der wU14 hatte an diesem Abend auch Jette Schulz, die als neue Kapitänin 17 Punkte
auflegte und über die gesamte Rückrunde hinweg das Spiel mit ihrer Ruhe und Übersicht in geordnete Bahnen lenkte.
Beste Voraussetzungen also für das mit Spannung erwartete Rückspiel gegen den Oldenburger TB. Mit großen Erwartungen ins Spiel gestartet, brachten die Gäste die Staderinnen nach Viertel eins aber
wieder auf den Boden der Tatsachen. Souverän wie eh und je, ging der TB mit 9:0 in Führung, Stades erster Korb fiel erst in der fünften Minute. Doch hiervon völlig unbeeindruckt, legten die
VfL-Mädchen im zweiten Viertel einen 8:0-Lauf hin und erkämpften sich mit 16:19 ein Viertel auf Augenhöhe. Aufgrund hoher Foulbelastung auf Seiten der Staderinnen und der großen Abgeklärtheit der
Oldenburgerinnen musste sich der VfL am Ende aber mit einem 35:63-„Lerngeschenk“ zufrieden geben.
Nach anfänglichem Trübsal gelang es den Stader Mädchen dieses auch anzunehmen und in neue Motivation umzuwandeln. Am ersten Doppelspieltag der Saison (Samstag BiBA, Sonntag Lamstedt) sprangen
zwei souveräne Siege mit über 20 Punkten Vorsprung heraus. Wie so häufig waren Stades Top-Scorerinnen Mailien Wick und Laura Sotomayor Sanchez von keiner Gegenspielerin zu stoppen. Mit
regelmäßiger, hoher zweistelliger Punkteausbeute schulterten sie offensiv ihr Team, das immer stärker zusammenwuchs und neben Ehrgeiz auch immer mehr Freude für gelungene Aktionen der
Mitspielerinnen entwickelte.
So zeigte sich die neu eingestiegene Katja Melenberg als unnachgiebige Kämpferin um jeden Ball, die gerne ein wenig „unter dem Radar fliegende“ Pia Duderstadt als wichtige Organisatorin in der
Defensive, die zudem clevere Pässe spielt, Fentje Willhaus – nach dem ein oder anderen Tritt in den Hintern – als starke Rebounderin und Ania Kramer immer öfter als sichere Schützin aus der
Distanz.
Mit dieser Dynamik sollten dem Team noch zwei Siege gegen Bremen 1860 und den Bremer BV Brinkum gelingen, ehe am letzten Spieltag bei der befreundeten BG BiBA noch eine 49:55-Niederlage
verschmerzt werden musste, die Coach Justin Moradi aber als größten Gewinn der gesamten Saison betrachtet: „Wir haben zu fünft Blut und Wasser geschwitzt und über 38 Minuten das Spiel im Griff
gehabt. Das war unsere stärkste Saisonleistung. Darauf können alle mächtig stolz sein. Auch, wenn es sich im ersten Moment nicht so anfühlt, haben wir gewonnen. Gewonnen an wichtigen Erfahrungen
und Charakterstärke.“
Tabellarisch beenden die VfL’erinnen die Saison auf dem zweiten Platz und damit als Vizemeisterinnen. Sportlich und charakterlich hat sich eine tolle Entwicklung gezeigt, an die alle Akteurinnen
in der kommenden Saison anknüpfen können. „Mit Trainingsfleiß und starkem Zusammenhalt kann diese Truppe noch viel erreichen“, sind sich die scheidenden Coaches Jule Witt (Studium) und Justin
Moradi (wird 2. Damentrainer) sicher, die ihr Team an die hochmotivierten Damen-Spielerinnen Anik Schägner und Selina Schmelzer übergeben.
Zum Kader der wU14 in der Saison 2021/22 zählten: Gökcen Acar, Pia Duderstadt, Emma Giesegh, Ranim Hussein, Tuana Karakoc, Anna-Maria Kramer, Katja Melenberg, Kaja Oelkers, Carla Schneuzer, Jette
Schulz, Laura Sotomayor Sanchez, Emma Tzschaksch, Mailien Wick und Fentje Willhaus.
12. Juli 2022 – jfm / jw