Gestartet mit Ballett und Volleyball findet die 14-jährige Smilla Ernst vor zwei Jahren über ihre große Schwester Mia und die Basketball-AG am Athenaeum ihren Weg zum VfL Stade und dem orangenen Lederball. Mit noch nicht ausgewachsenen 1,74 Meter Körperlänge und reichlich Bewegungstalent sicherlich nicht die schlechteste Wahl. Wie der Alltag der ehrgeizigen U16-Spielerin im Lockdown aussieht und wie sie sich neben dem Basketball ihre Freizeit vertreibt lest ihr im heutigen Interview von und mit unserer „rasenden Reporterin“ Carla Fromme.
Smilla, von unseren bisherigen Interviewten blickst du auf die kürzeste „Basketball-Karriere“ zurück. Seit wann spielst du Basketball und wie kam es dazu?
Ich spiele seit ungefähr zwei Jahren. Vorher habe ich neun Jahre lang Ballett gemacht und Volleyball gespielt. Da gab es aber immer nur einmal in der Woche Training und ich wollte gerne mehr machen. Irgendwann hat meine ältere Schwester Mia dann vorgeschlagen, auch mal mit zum Basketball zu kommen und dann war's um mich geschehen.
Betreibst du seitdem alle drei Sportarten gleichzeitig?
Zu Anfang ja, jetzt habe ich aber beschlossen mich voll und ganz auf Basketball zu fokussieren.
Das klingt nach einem gewissen Ehrgeiz. Hast du bestimmte Ziele im Sport oder auch allgemein im Leben auf die du hinarbeitest?
In erster Linie will ich so viel Basketball spielen wie möglich und besser werden. Ansonsten ist mein Ziel, das Abitur zu schaffen.
Schule und Sport, beides Dinge die zur Zeit ja nicht ganz normal ablaufen. Wie sieht dein Alltag momentan so aus?
Also erstmal muss ich sagen, dass man schon sehr viel Zeit hat. Morgens mache ich meine Schulaufgaben oder bin in Videokonferenzen und wenn die erledigt sind gehe ich raus und trainiere an unserem Basketballkorb. Danach bleibt meist immer noch Zeit und dann zocke ich gerne Xbox mit meinen Freunden.
Ah, du bist also eine „Gamerin“?
Ja. (schmunzelt)
Was spielst du denn so?
Verschiedenes. GTA, Sea of Thieves, manchmal auch Minecraft.
Gibt es noch weitere Hobbies, Stärken oder versteckte Talente von denen wir nichts wissen?
Naja, ich spiele noch Geige, aber ob ich mich dort als talentiert bezeichnen würde, weiß ich nicht.
In jedem Fall klingt das alles nach wenig Langeweile trotz Lockdowns. Kommen wir zurück zum Sport. Wie hältst du dich momentan fit?
Ich nehme an den Online-Workouts von unserem Trainerteam teil. Die powern einen echt gut aus. Und ansonsten spiele ich draußen Basketball. Auch gerne gegen Mia.
Deine Schwester hast du nun schon ein paar Mal angesprochen. Gibt es Menschen, die dich besonders geprägt haben?
Im Basketball war und ist das sicherlich meine Schwester, die mich immer unterstützt. Aber ich würde auch sagen mein ehemaliger Trainer Steve und meine jetzige Trainerin Sophie. Es sind aber auch nicht nur einzelne Personen, auch mein Team hat mich immer sehr unterstützt.
Was ist deiner Ansicht nach das Wichtigste in einem Team?
Das Wichtigste im Team ist das Teamgefühl, gegenseitiges Verständnis und dass man niemanden „am Rand zurücklässt“.
Ein Team, wie du es beschreibst, lässt einen an bestimmten Tagen über sich selbst hinauswachsen. Hast du ein bestimmtes Ereignis im Kopf, an das du dich gerne zurückerinnerst?
Da ich sozusagen als „Quereinsteigerin“ in ein eingespieltes Team gekommen bin, war man am Anfang natürlich ein wenig unsicher und bekam auch logischerweise nicht so viel Spielzeit. Dann gab es irgendwann aber ein Spiel, in dem ich das erste Mal länger eingesetzt wurde und einfach alles lief. Das war ein krass gutes Gefühl seinem Team, seinen Trainern und sich selbst zu zeigen, dass man auf dem Feld etwas bewegen kann.
Hast du einen Lieblingsmove, ein Markenzeichen, etwas woran man Smilla auf dem Spielfeld erkennt?
Ja, ich habe das Blocken für mich entdeckt. Ich bin ja relativ groß und habe damit meist einen Vorteil in der Verteidigung unter dem Korb. Ich mag es einfach, wenn jemand zum Korb zieht und ich ihm den Ball wegschlage – so nach dem Motto „Du kommst nicht durch wenn ich hier stehe!“.
Zum Abschluss machen wir noch eine Art Schnellfragerunde. Ich nenne einen Begriff und du sagst das, was dir als erstes dazu einfällt.
Joggen im Winter
Nein. (lacht)
Basketball
Mein Leben.
Training
Freude.
Streetball
Würde ich gerne spielen!
Team
Familie.
Freunde
Auch Familie.
Freiheit
Basketball.
Kritik
Annehmbar.
Dreier oder Dunk?
Dunk.
20 Punkte oder Teamwin?
Teamwin.
28. Februar 2021 – jfm
Fotos und Interview von Carla Fromme