Ab sofort wollen wir euch mit einer kleinen Portrait-Serie bei der Bekämpfung des „Lockdown-Blues“ behilflich sein und einige Gesichter unserer Basketballabteilung vorstellen. Wer sind die Korbjäger*innen des VfL Stade? Was treibt sie um? Was machen sie eigentlich neben dem Spielfeld? Wie halten sie sich fit und was motiviert sie?
Unsere „rasende Reporterin“ Carla Fromme alias Columna hat unseren aktiven Sportler*innen einen Besuch abgestattet. In diesen rutschigen Tagen zwar ohne Motorroller, dafür aber mit Maske, Desinfektionsspray und natürlich ihrer Kamera. Ein paar Fragen hat sie auch gestellt. Los geht die Serie mit der 17-jährigen Damen-Aufbauspielerin Jule Keck.
Jule, wenn nicht gerade Lockdown ist, trifft man dich fast täglich in den Sporthallen Stades. Leider sind diese nun seit geraumer Zeit geschlossen. Wie beeinträchtigt dich die aktuelle Situation?
Der Alltag ist schon sehr beeinträchtigt. Normalerweise steht man mit Training und Spielen bis zu fünf Mal in der Woche in der Halle. Das fällt momentan alles weg und fehlt mir schon
sehr.
Wie hältst du dich momentan fit?
Wir haben einen Trainingsplan von unseren Coaches bekommen. Man macht Workouts, die man sich auf YouTube zusammensucht oder Sophie und Flo pushen uns über Zoom-Meetings. Aber ich habe auch das Spazieren gehen für mich entdeckt. (lacht)
Du bist als unermüdliche Arbeiterin im Training und auf dem Spielfeld bekannt. Wie motivierst du dich zur Zeit?
Über die Competition innerhalb des Teams. Wir haben eine Team-Challenge mit einer Rangliste und da will man natürlich am Ende nicht nichts stehen haben. Ansonsten bringt mich allein der Lagerkoller schon oft genug in Bewegung.
Wann hast du angefangen Basketball zu spielen?
Ich glaube mit 12 Jahren.
Und wie bist du zum Basketball gekommen?
Über die Leichtathletik. Damals gab es eine gemischte Gruppe, wo Basketball und Leichtathletik gemacht wurde. Irgendwann hat mich meine Trainerin angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, da auch mal hinzugehen. Anfangs war ich nicht so überzeugt, habe aber erstmal mitgemacht. Nachdem ich eine gewisse Zeit beide Sportarten betrieben habe, bin ich letztlich beim Basketball hängen geblieben.
Was bedeutet Basketball heute für dich?
Ich würde schon sagen, dass Basketball das Wichtigste ist in meinem Leben. Man geht zum Beispiel zum Training und egal wie mies ein Tag auch war, nach dem Training geht's dir wieder gut. Die Bewegung, der Spaß und der Zusammenhalt sind einfach super.
Hast du Vorbilder im Sport oder auch allgemein im Leben?
Ein konkretes Vorbild habe ich nicht, nein. Es gibt Sportler, die mich beeindrucken, aber ich würde nicht sagen, dass ich jemandem nacheifere.
Du spielst jetzt seit gut fünf Jahren Basketball. Gibt es aus dieser Zeit ein besonderes Highlight?
Also in Lamstedt... (schmunzelt) haben wir in der U18 mal ein Spiel mit Buzzer-Beater-Dreier gewonnen. Justin hatte in der letzten Auszeit einen Spielzug aufgemalt und zum ersten Mal funktionierte alles genau wie geplant und Leonie von der Decken ballert drei Sekunden vor Schluss den Dreier zum Sieg rein, das war schon ein Highlight. Am Ende sind wir alle nur noch durch die Halle gesprungen. (Anm. d. Red.: TSV Lamstedt und VfL Stade sind mittlerweile Kooperationspartner im weiblichen Bereich und Jule spielt mit Doppellizenz für die Lamstedter Regionalliga-Mannschaft)
Hast du bestimmte Ziele, auf die du hinarbeitest und wenn ja, welche?
Im Basketball ist es schon ein Ziel von mir „noch höher hinaus“ zu kommen, aber ich setze mich da nicht unter Druck und bin erstmal sehr glücklich mit der Situation in Stade und Lamstedt. Privat möchte ich meine Ausbildung erfolgreich abschließen und danach möglichst weiter bei meinem Ausbildungsbetrieb arbeiten.
Du sprichst das Leben „abseits des Feldes“ an. Was machst du, wenn du gerade mal nicht mit Basketball beschäftigt bist?
Ich mache eine Ausbildung zur Verfahrensmechanikerin bei Airbus in Stade.
Auch da bist du vermutlich nicht in eine „normale“ Ausbildungszeit gestartet?
Alles findet auf Abstand und wenn nur in ganz kleinen Gruppen statt. Aber wir arrangieren uns mit der Situation und machen das Beste daraus.
Wenn nicht gerade Training ansteht, welche Serie schaust du am Feierabend?
Zur Zeit schaue ich Grey's Anatomy.
Hast du einen Fitness-Tipp für den Lockdown?
Keine konkrete Übung oder so etwas, aber ich würde sagen, es ist wichtig kontinuierlich am Ball zu bleiben. Man muss sich immer selbst aufraffen. Auch in kleinen Schritten geht's voran. Wenn dann ein Grundniveau erreicht ist, kann man sich immer weiter steigern.
Zum Abschluss noch eine Art Schnellfragerunde. Ich nenne einen Begriff und du sagst das, was dir als erstes dazu einfällt.
Joggen im Winter
Nein.
Basketball
Leben.
Training
Spaß.
Streetball
Machen wir hoffentlich auch bald mit Sophie. (lacht)
Team
Familie.
Freunde
Wichtig.
Freiheit
Habe ich beim Basketball.
14. Februar 2021 – jfm
Fotos und Interview von Carla Fromme