Die Corona-Krise trifft auch die Basketballer des VfL Stade unvorbereitet und mit voller Wucht, insbesondere die Zukunft der Regionalligamannschaft ist ungewiss. Zunächst ist jedoch festzuhalten, dass sich alle Spieler, Trainer und handelnden Personen bester Gesundheit erfreuen. Derzeit ist niemand mit dem gefährlichen Covid-19-Virus infiziert. Der bundesweite Shut-Down des Basketball-Wettkampfbetriebes, initiiert durch eine Empfehlung des DBB am 12. März, hat alle Korbjäger in Deutschland hart getroffen, hierbei aber seine wichtige gesellschaftliche Wirkung erzielt und zur Verlangsamung der Ausbreitung des Corona-Virus beigetragen. Als Verein steht der VfL Stade zu einhundert Prozent hinter diesen einschneidenden, aber notwendigen Maßnahmen zum Schutze der Gesundheit der Bevölkerung.
Gleichwohl sind die wirtschaftlichen Folgen für eine durch Werbeeinnahmen finanzierte, halb-professionelle Basketballmannschaft fatal. Eine seriöse Planung der Regionalliga-Saison 2020/21 ist
derzeit vollkommen unmöglich. Zum einen, da der Zeitpunkt der Wiederaufnahme des Trainings- und Wettkampfbetriebes ungewiss ist, zum anderen, weil Sponsoren keine Zusagen für weitere finanzielle
Engagements machen können. Aus Gründen der kaufmännischen Vorsicht ist davon auszugehen, dass der im Ligavergleich ohnehin schon geringe Etat in der kommenden Saison bedeutend niedriger ausfallen
wird. Erschwerend hinzu kommen außerordentliche Belastungen der beendeten Spielzeit sowie der Wegfall wichtiger Zuschauereinnahmen aus den Heimderbys im März und April, gegen den neuen Meister
Eimsbütteler Turnverband und die TSV Neustadt temps Shooters.
Trotz dieser allumfassend prekären Lage, arbeitet das rein ehrenamtlich tätige Teammanagement um Reisebüro-Inhaber Sönke Bergmann und Abteilungsleiter Stephan Beste mit Hochdruck an einem Konzept
für die kommende Saison. „Wie immer in dieser Phase des Jahres strecken wir unsere Fühler in alle Richtungen aus“, sagt Bergmann. „Klar ist aber auch, dass im Moment auf allen Ebenen größte
Unsicherheit herrscht und höchstens Tendenzen abgegeben werden können. An Vertragsabschlüsse ist nicht zu denken.“ In jedem Fall sei weitere Zeit notwendig, um eine verbindliche Planung vornehmen
zu können. „Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir ja nicht einmal, wann unsere Jugendmannschaften wieder eine Halle betreten dürfen.“
Positiv anzumerken bleibt aber, dass sich auf Seiten der Abteilungsmitglieder eine große Treue und Solidarität zeigt. „Bisher hat es keine Austritte gegeben und das Verständnis für die Situation
ist groß“, sagt Abteilungsleiter Beste, der normalerweise selber in der berühmten Freizeitgruppe am Dienstagabend auf Korbjagd geht. Jugendwart Justin Moradi berichtet von wachsendem Zusammenhalt
trotz sozialer Distanzierung: „Als Trainer unserer jungen Damenmannschaft nehme ich höchst erfreuliche Entwicklungen wahr. Natürlich fehlt uns allen die sportliche Aktivität in der Gemeinschaft,
aber die Jugendlichen finden kreative Wege, sich dennoch nah zu sein und gegenseitig herauszufordern.“ So könne zumindest im ideellen Bereich die Krise auch eine Chance bedeuten und Mut für die
großen Herausforderungen der Saison 2020/21 spenden.
5. April 2020 – jfm