Am ersten Advent holten sich die Staderinnen passend zur feierlichen Stimmung den dritten und bisher wichtigsten Saisonsieg gegen die Uelzener Tabellenführerinnen. Die Uelzenerinnen gingen als klarer Favorit in das Spiel, doch davon ließen sich die Stader Mädels nicht beeindrucken. Die beiden Trainerinnen Luisa und Antonia machten vor dem Spiel klar, dass ein Sieg das definitiv greifbare Ziel ist.
Das Stader Team fand ein guten Einstieg in das Spiel sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung. Die Uelzenerinnen kamen nur auf 10 Punkte im ersten Viertel und die Staderinnen auf ganze 17
durch Mia Ernst, die unterm Korb nicht aufzuhalten war. Mia erzielte alleine 10 Punkte im ersten Viertel. Die Stader Trainerinnen und Spielerinnen waren zuversichtlich für das restliche Spiel
gestimmt.
Doch diese Zuversicht hielt nicht lange an, denn im zweiten Viertel verloren die Stader Mädels vorne zu oft den Ball und waren nicht schnell genug zurück in der Verteidigung. Das wussten die
Uelzenerinnen eiskalt mit Fastbreaks zu bestrafen. Die Stader Verteidigung war in vielen Momenten zu zaghaft und vorne im Angriff hatten die Staderinnen wenig Trefferglück. Hinzu kam, dass die
Postspielerin Selina Schmelzer leider frühzeitig mit vier Fouls belastet war und damit erstmal auf die Bank musste um im letzten Viertel nochmal eine entscheidende Rolle spielen zu können. Durch
einen gelungenen Buzzerbeater der Uelzenerinnen (fast von der Mittellinie aus) gingen diese zur Halbzeit 31:30 in Führung.
Für die Trainerinnen Luisa und Antonia war in der Halbzeitpause das ganz klare Gesprächsthema das noch zu langsame Umschaltspiel zurück in die Verteidigung. Zudem haben sie die Spielerinnen
nochmal daran erinnert vermehrt noch Ruhe in das Angriffsspiel hineinzubringen um sichere Korbabschlüsse zu produzieren.
Mit diesen Sachen im Hinterkopf ging es spannend in die zweite Halbzeit. Das dritte Viertel begann mit einem Korb von Mia Ernst und gleich darauf folgte ein schön herausgespielter Korbleger von
Emily Höper im Fastbreak. Die Staderinnen verteidigten fast immer sehr sauber und waren schnell genug zurück. Im Angriff hat Anik Schägner die Führung in die Hand genommen und das Spiel schneller
gemacht. Dadurch konnten die Staderinnen gegen die Uelzener Mädels, die oft noch in der Rückwärtsbewegung waren, durch einfache Zusammenspiele punkten. Zudem machten die Uelzener Mädels vermehrt
Fehler und gaben damit oft den Ball an die Staderinnen ab. Es wirkte so, als ob die Stader Mädels dieses Viertel klar dominierten, doch die Verteidigung war noch nicht hart genug, sodass die
Uelzenerinnen auch dieses Viertel mit 11:10 gewannen. Nach dem dritten Viertel stand es somit immer noch 43:41 für die Uelzenerinnen.
Die Trainerinnen Luisa und Antonia waren sich einig: „Das Einzige was ihr jetzt braucht ist Wille. Ihr müsst gewinnen wollen, alles geben und euch den Sieg erkämpfen!“. Das letzte Viertel fing an
mit Ball für Stade und einer Differenz von nur zwei Punkten. Mia Ernst konnte durch einen super Pass von Greta Weißer den Ausgleich erzielen. Damit war das nötige Feuer für die letzten 10 Minuten
Spielzeit entfacht. Die Staderinnen waren alle höchst motiviert und haben super genial hart aber trotzdem immer noch sauber verteidigt. Dadurch konnten die Uelzenerinnen ihren Vorsprung nicht
ausbauen, stattdessen die Stader Mädels die Führung übernehmen.
Die Spielerin Anik Schägner hat ganz richtig erkannt, dass die Zeit nun auf Stader Seite war und hat im Spiel die nötige Ruhe reingebracht. Es gab noch zwei, drei Momente in denen die
Trainerinnen die Luft anhielten, da die Stader Spielerinnen wilde, lange Pässe in die Hände der Uelzenerinnen spielten und diese dadurch Fastbreaks laufen konnten. Doch die Stader Verteidigung
stand wie eine Eins. Vor allem Hanna WIllenbockel stach heraus, da sie diejenige war, die hauptsächlich die Uelzenerinnen im Fastbreaks gestoppt hat mit sehr sauberer Verteidigung unterm Korb wie
aus dem Lehrbuch.
Ein kurzer Schockmoment bereitete sich vier Minuten vor Schluss, als Anik Schägner sich verletzt zu haben schien . Sie hatte ein Pferdekuss gegen ihr Knie bekommen, doch hat ganz klar darauf
bestanden weiter zuspielen. Die beiden Trainerinnen waren sich einig, dass sie vollstes Vertrauen in Anik haben und, dass ihre Willenskraft sich in der Situation auf alle anderen im Team
übertragen würde.
Mit noch zwei Minuten auf der Uhr traf Anik Schägner aus der Corner einen sehr wichtigen Dreipunkte Wurf. Dieser Wurf war nicht wie jeder andere, da ein zweijähriges Mädchen , das unbemerkt auf
das Spielfeld gerannt war, auf ein Mal vor Anik auf dem Spielfeld stand. Doch sie ließ sich davon nicht beirren und traf den Korb.
Es waren noch 38 Sekunden zu spielen, die Staderinnen lagen mit 6 Punkten vorne und der Uelzener Trainer nahm noch eine Auszeit. Die Stader Trainerinnen ermahnten ihre Spielerinnen, dass dieses
Spiel noch nicht gewonnen sei. Es wurde noch einmal sehr spannend, als die Uelzenerinnen zwei Punkte erzielten nach dem Time-Out. Die Stader Mädels hatten die ganz klare Ansage, dass sie das
Spiel ruhig zu Ende spielen sollten. Das gelang ihnen und endlich erklang die erlösende Endsirene. Das Stader Team gewann 57:53 gegen die favorisierten Uelzenerinnen.
Man muss ganz klar Anik Schägner hervorheben, die in 40 Minuten Spielzeit in jeder Minute alles gegeben hat, kaum aufzuhalten war im Zug zum Korb und damit ganze 25 Punkte auf die Anzeigetafel
brachte. Außerdem überraschte die noch etwas unerfahrenere Johanna Breas mit sehr guter Verteidigung und ein paar sehr guten Assists im Angriff.
Die Trainerinnen waren sehr stolz auf die Leistung jeder einzelnen Spielerin. Damit war dieser Sieg eine ganz klare Teamleistung, die letztendlich durch den starken Willen aller Staderinnen
unterstrichen wurde.
Statistik: Schägner (25, 1 Dreier, 2/4 FW), Ernst (18), Willenbockel (3, 1/2 FW), Breas, Weißer, Schmelzer (7, 1/2 FW), Höper (4)
2. Dezember 2019 – ag