Das geografisch nördlichste Team grüßt seit Samstag auch tabellarisch vom nördlichsten Punkt: Die U14-Basketballerinnen des VfL Stade übernehmen mit einem überzeugenden 60:48-Heimsieg im Spitzenspiel gegen den USC Braunschweig die Tabellenführung der Landesliga und nehmen damit endgültig Kurs auf die Teilnahme an den Norddeutschen Meisterschaften.
Das Spiel dieser beiden Teams wurde bereits mit Spannung erwartet. Spätestens nach der 9-Punkte-Niederlage in einem hartumkämpften Hinspiel in Braunschweig war klar, dass dieses Rückspiel nach den zuletzt deutlichen Siegen ein richtiger Gradmesser für unsere Mädels sein sollte. Dementsprechend wurde dieses Spiel hochmotiviert und fokussiert angegangen. Dabei standen die Vorzeichen aber eher schlecht. Die gesamte Trainingswoche musste sehr viel improvisiert werden, denn ausgerechnet zu diesem Spiel konnte Coach Göde nicht auf den vollen Kader zurückgreifen. Smilla Ernst war durch eine Handgelenksverletzung nicht spielfähig und auch hinter dem Einsatz von Lotte Nachbar stand aufgrund einer starken Erkältung ein großes Fragezeichen.
Kurz vorm Spiel dann aber die positive Nachricht – Lotte kann spielen! Angespornt und hochmotiviert ging das Team die ersten Minuten des Spiels an und konnte sich schnell einen 15:6-Vorsprung
erarbeiten. Der Ball lief wunderbar und die Braunschweiger kamen nur schwer mit dem hohen Tempo zurecht. Dies änderte sich aber im weiteren Verlauf. Braunschweigs Coach Jacob reagierte, nahm eine
Auszeit und rüttelte seine Mädels wach. Die zeigten dann, warum sie eines der besten Defense-Teams der Liga sind, erhöhten merklich die Intensität und zwangen die Stader Mädels zu einfachen
Ballverlusten, sodass der Vorsprung schnell wieder egalisiert war. Die Braunschweiger Ganzfeldverteidigung hinterließ Eindruck und führte zu weiterer Verunsicherung. Es gelang nun Braunschweig
einen Run zu starten, sodass sich die Stader Mädels nun einem 7-Punkte-Rückstand entgegensahen. Tatsächlich sollte dies die kritischste Phase im Stader Spiel sein, da hier Erinnerungen an das
Hinspiel wach wurden.
In der anschließenden Auszeit war allen klar, dass das Team nicht dieselben Fehler wie im Hinspiel, in dem es lange einem Rückstand hinterhergelaufen ist, machen würden. An diesem Wochenende
würde das Spiel trotz der ganzen Widrigkeiten in der Vorbereitung zu Gunsten der Stader Mädels ausgehen. Tatsächlich gelang es das Spiel im 3. Viertel auf Augenhöhe zu gestalten. Die Teams
schenkten sich nichts und niemanden gelang es sich abzusetzen. Die Zuschauer sahen einen echten Krimi, genau wie es bei einem Spitzenspiel sein sollte.
Beim Stand von 45:45 ging es in den entscheidenden letzten Spielabschnitt. Zu diesem Zeitpunkt stand die Halle bereits Kopf. Die mitgereisten Braunschweiger Fans gaben alles, um ihre Mädels nach
vorn zu pushen. Doch auch die Stader Basketball-Community sorgte dafür, dass die „Bockhorster Arena“ zu einem echten Heimvorteil wurde. Ausgestattet mit dem absoluten Siegeswillen und einer
großartigen Teammoral, brannten die Stader Mädels ein regelrechtes Defensivfeuerwerk ab. Der Korb war wie vernagelt für die USC-ler. Starke Verteidigung am Gegenspieler, im Passweg, bei
Rotationen, aber vor allem im Umschaltspiel ließen dem Gegner keine Chance auf einfache Körbe. Die Stader Mädels verteidigten sich förmlich in einen Rausch und gewannen damit nicht nur das Spiel,
sondern auch den direkten Vergleich in der Liga. Mit nur 3 zugelassenen Punkten im gesamten Viertel setzten sie zudem ein Ausrufezeichen hinter ihren großartigen Teamerfolg – Endstand: 60:48.
Alle Beteiligten sahen ein hochspannendes, ausgesprochen fair geführtes Spiel und den Spielerinnen beider Teams sei an dieser Stelle für diese positive Werbung für den Mädchenbasketball gedankt.
Für den VfL Stade spielten: Andresen (4 Punkte), Bergner (15; 7/8 FW), M. Ike, N. Ike (4), Klüssendorf (9), Kohrs, Lea Nachbar, Lotte Nachbar (19), Sy (2) und Willenbockel (7).
1. Dezember 2019 – sg