Die Basketballer des VfL Stade haben in der Regionalliga einen 82:72-Heimerfolg über Alba Berlin II gefeiert. Der Nachwuchs der Bundesligamannschaft machte es dem VfL aber verdammt schwer, bei dem Janis Stielow mit 22 Punkten wieder bester Werfer war.
VfL-Trainer Joan Rallo Fernández beschreibt Stielow als Mann für die entscheidenden Momente. „Wir haben viele Spiele spät gewonnen, oft hatte Janis seine Finger im Spiel“, sagt Fernández. So ist es auch gegen Alba II. Lange Zeit läuft allerdings wenig bei Stielow, der nach der Hälfte der Spielzeit magere vier Pünktchen auf dem Konto hat. Eigentlich ist der 24-Jährige ein Punktegarant, mit 354 Zählern erfolgreichster Stader Werfer und ligaweit der fünftbeste.
Als der Stader Vorsprung im letzten Viertel auf zwei Punkte schmilzt, übernimmt Stielow die Verantwortung und verwandelt seinen einzigen Drei-Punkte-Wurf – von neun Versuchen. Bei den späteren
Freiwürfen zeigt er sich sicher und hat mit 22 Punkten großen Anteil am Stader Sieg. „Jeder übernimmt auf seine Weise im letzten Viertel die Verantwortung“, sagt Stielow. Kristoffer von der Ohe
verteidige dann enorm viel und er würde halt mit Punkten in den Vordergrund treten. Daran habe sich auch in seiner neuen Rolle nichts geändert.
Stielow spielt aktuell auf der für ihn ungewohnten Position des Point Guards, dem Spielmacher. „Ich gewöhne mich langsam dran“, sagt er. „Janis versucht, uns viel zu helfen. Aber er ist kein echter Point Guard“, sagt sein Trainer, der dennoch voller Lob für Stielow ist: „Er kann eigentlich alles am Ball.“
Gegen Alba II hat es Stielow aber schwer. Die junge Talenttruppe übt offensiv wie defensiv viel Druck auf den VfL aus, erzwingt immer wieder Fehler. „Ich will nicht sagen, dass wir heute ein
gutes Spiel gemacht haben“, sagt Joan Rallo Fernández, „aber wir waren nicht gut, weil Alba einen starken Job gemacht hat.“ Das Tabellenschlusslicht ist schnell auf den Beinen und spielt
beweglich, allerdings genauso fehlerbehaftet wie die Gastgeber. Stade zeigt sich dafür in vielen Situationen einfach cleverer als die Berliner, etwa beim Rebound oder im Ballgewinn. Fernández war
über weite Strecken mit der Defensivarbeit seines Teams zufrieden.
Bis zum Ende des zweiten Viertels erspielen sich die Stader einen Zehn-Punkte-Vorsprung (44:34), sicher fühlt sich die Führung aber zu keinem Zeitpunkt an. Im dritten Viertel bleibt Stade, auch
dank der acht Punkte von Stielow, noch einigermaßen souverän vorne. Doch immer wenn Alba verkürzt, wirken die VfL-Spieler verunsichert und spielen in der Schlussphase offensiv zu statisch. „Wir
haben den Ball zu oft nicht an die richtigen Positionen bekommen“, sagt Fernández. Aber als der Vorsprung auf wenige Punkte schmilzt, steht Stielow bereit. Der Mann für die entscheidenden
Momente.
Die Statistik
Spielverlauf: 1. Viertel 21:18, 2. Viertel 44:34, 3. Viertel 61:51, 4. Viertel 82:72
VfL-Spieler (Punkte/Dreier): Lipke (2), Andres (13/1), Mayer, von der Ohe (14/4), Stielow (22/1), Fröhlich (4), Rosenstein (1), Ruppert (16/1), McCarter (10)
Nächstes Spiel: Baskets Wolmirstedt – VfL Stade (Sa, 23. Februar, 18.30 Uhr)
22. Februar 2019
Quelle: Stader Tageblatt
Autor: Mario Battmer