Einen „Last-Minute-Sieg“ feierten am Wochenende die U16-Basketballerinnen des VfL Stade. Im Heimspiel gegen den favorisierten Oldenburger TB holten die Landesliga-Aufsteigerinnen einen verdienten 48:47-Erfolg. Abermals war es Kapitänin Jule Keck, die im entscheidenden Moment Verantwortung übernahm und mit einem erfolgreichen Linkskorbleger wenige Sekunden vor Schluss die Partie zu Gunsten ihrer Staderinnen entschied.
Die Gäste aus Oldenburg traten wegen einer Buspanne zunächst nur zu fünft und in Ersatztrikots des VfL Stade an. Souverän gewannen die Staderinnen den ersten Spielabschnitt mit 15:7. Leonie von
der Decken war nicht zu stoppen, erzielte in drei Minuten acht ihrer insgesamt 19 Punkte und Annika Schuth traf einen wichtigen Drei-Punkte-Wurf.
Zu Beginn des zweiten Viertels waren die Oldenburgerinnen dann vollzählig. Vor allem die Anwesenheit von OTB-Topscorerin Lotte Kleihauer machte sich sofort bemerkbar. Die groß gewachsene
Centerspielerin erzielte, ähnlich wie zuvor Stades von der Decken, neun Punkte in Folge. Stades Mädchen sichtlich beeindruckt, kamen nur auf vier Zähler. Somit ging es mit einem kleinen Rückstand
in die Halbzeit (19:22).
Zurück aus der Kabine zeigten die VfL-Mädchen dann ihre bisher stärkste Saisonleistung. Jana Roth läutete den 20:11-Etappensieg mit einem erfolgreichen Steal und anschließendem
Fastbreak-Korbleger ein, Anik Schägner, Selina Schmelzer und Jule Witt trugen sich ebenso in die Scorerliste ein und Leonie von der Decken vollendete das Viertel mit einem erfolgreichen Dreier.
Mit großer Euphorie und einer 39:33-Führung ging der VfL in Schlussviertel, wo es noch einmal richtig spannend werden sollte.
„Nach so einem Lauf hätten wir in den Jahren zuvor ein Bezirksligaspiel ohne Probleme nach Hause gebracht. Doch in der Landesliga kann sich alles innerhalb weniger Minuten drehen“, so Trainer
Moradi. Bis zur 35. Minute blieb der VfL noch Herr der Lage, baute die Führung auf 45:37 aus, doch die Oldenburgerinnen wollten sich nicht geschlagen geben und bäumten sich auf. 12 Sekunden vor
Schluss lagen plötzlich die Gäste 47:46 in Front.
In einer Auszeit besprach der VfL seinen letzten Spielzug. Die Spannung in der Bockhorster Arena war spürbar. Kommen die VfL’erinnen noch einmal erfolgreich zum Abschluss? Kapitänin Jule Keck
behielt die Nerven und beantwortete diese Frage für sich mit „Ja!“. Entschlossen zog die 15-Jährige zum Korb und erzielte trotz ausbleibendem Foulpfiffs im Straucheln mit der schwächeren linken
Hand den entscheidenen Korb zum 48:47 – der Jubel in der Sporthalle am Bockhorster Weg kannte keine Grenzen mehr.
„Wir sind wirklich stolz auf die Leistung unserer Mädchen“, so das Trainerteam Moradi/Fromme nach dem Spiel. „Zwei Mal nach Rückstand gegen eine etablierte Landesligamannschaft zurückgekommen,
das wäre vor ein paar Wochen noch nicht möglich gewesen. Wir entwickeln uns weiter und konnten, obwohl wir unseren Horizont noch lange nicht erreicht haben, das Spiel gewinnen – Chapeau!“
Für den VfL spielten: von der Decken (19 Punkte/1 Dreier), Ehlbeck, Flaim, Keck (11 – 5/7 FW), Lange, Roth (9 – 1/1 FW), Schägner (2), Schmelzer (2), Schuth (3/1), Thalinger, Witt (2) und
Zoch.
An den kommenden zwei Wochenenden haben die U16-Mädchen wegen des Rückzuges des ASC Göttingen spielfrei, dürfen aber am 25. November in der U18-Bezirksliga bei der BG ’89 Rotenburg/Scheeßel
antreten. In der Landesliga geht es am 8. Dezember daheim gegen die BG Göttingen weiter.
18. November 2018 – jfm