Paul Larysz wird neuer 1. Herren-Trainer

Die wichtigste Personalfrage im Team der ersten Basketball-Herrenmannschaft des VfL Stade Saison ist geklärt. Paul Larysz heißt der neue Trainer des Regionalligisten. Am Donnerstagabend unterschrieb der Hamburger den Vertrag für die Saison 2017/2018.

Abteilungsleiter Michael von Bremen (l.), 1. Herren-Teammanager Rudi Steinkamp (r.) und der neue Cheftrainer, Paul Larysz, freuen sich auf die Zusammenarbeit. Am Donnerstag haben sie den Vertrag unterzeichnet. (Foto: Borchers)
Abteilungsleiter Michael von Bremen (l.), 1. Herren-Teammanager Rudi Steinkamp (r.) und der neue Cheftrainer, Paul Larysz, freuen sich auf die Zusammenarbeit. Am Donnerstag haben sie den Vertrag unterzeichnet. (Foto: Borchers)

„Das ist ein echter Glücksgriff“, freut sich Stades Teammanager Rudi Steinkamp. Paul Larysz kommt aus Hamburg und dürfte vielen Stader Fans bestens bekannt sein. Allerdings noch als Coach auf der Trainerbank bei den Eagles aus Itzehoe. Die lieferten sich mit den Stadern regelmäßig heiße Kämpfe unter dem Korb. Der 45-Jährige löst Nemo Weber ab, der nach dem letzten Spiel der vergangenen Saison überraschend seinen Rückzug angekündigt hatte. Der VfL Stade hatte die Meisterschaft in der ersten Regionalliga und damit den Aufstieg in die Zweite Bundesliga ProB nach einer Niederlage in Cuxhaven im letzten Moment knapp verpasst.

 

Larysz kam im Jahr 1986 als 14-Jähriger aus Polen nach Deutschland. Nach der Schule und dem Wirtschaftsabitur folgte der Einstieg als pädagogischer Mitarbeiter in der Kurt Juster GmbH (später „Leben mit Behinderung“) und als Aushilfe während des Studiums der Erziehungswissenschaften und der Sportwissenschaft als Nebenfach.

 

1996 folgte er dem Ruf des BC Johanneum Hamburg als Jugendtrainer und legte den Grundstein für eine bemerkenswerte Karriere als Trainer und leitender Mitarbeiter im Jugend- und Seniorenbereich in den Jahren 1999 bis 2002.

 

In dieser Zeit erwarb Paul Larysz die B-Lizenz, 2005 bestand er die Trainer-A-Prüfung des Deutschen Basketballbundes. Der Einstieg als Referent bei der Trainerausbildung in Hamburg und Schleswig-Holstein und als Nachwuchs-Auswahltrainer folgten.

 

Zehn Jahre lang arbeite der Diplom-Pädagoge danach für den MTV Itzehoe – später SC Itzehoe – und kümmerte sich dort praktisch um den gesamten Geschäftsbetrieb und das Training. Er führte die Herrenmannschaft aus der 2. Regionalliga bis in die 2. Bundesliga ProB.

 

Sein Motto: Powern bis die Luft rausgeht. „Wenn ich etwas mache, mache ich es richtig“, ist die Devise von Paul Larysz. Allerdings war in Itzehoe irgendwann mal die Luft raus. „Ich kann nicht loslassen“, sieht der umtriebige Trainer und Organisator sein persönliches Problem.

 

Nicht dass damit dauerhaft das Basketballfieber abgeklungen wäre. VfL-Teammanager Steinkamp fragte 2015 schon einmal an. Seinerzeit wollte Larysz allerdings erst einmal runterfahren. Er mischte ab 2015 zunächst zwei Jahre lang als Head-Coach bei den NBBL-Piraten Hamburg mit, erreichte das beste Ergebnis seit dem Einstieg des Vereins in die Liga und wirkte in etlichen Schulprojekten mit.

Jetzt ist er wieder in seinem Beruf als Diplompädagoge tätig, arbeitet als Trainer der Elite Schule des Sports (ATW Hamburg) als Trainer im Bereich Techniktraining und ist für die Begleitung und Betreuung der Internat-Athleten zuständig.

 

Da bleibt noch Zeit für einen Trainerjob. So kam ihm auch der VfL Stade wieder in den Sinn. Bei der Plauderrunde nach der Vertragsunterzeichnung wurde aber sehr schnell deutlich, es wird auch in Stade durchaus mehr als „nur“ Training sein. Die Ideen sprudeln bei Larysz und an der nötigen Erfahrung mangelt es nicht. Dass Paul Larysz in Sachen Basketballnachwuchs ein wandelndes Lexikon ist und zahlreiche Jugendliche auf ihrem sportlichen Weg durch seine Hände gegangen sind und der neue Trainer viele hochkarätige Talente persönlich kennt, dürfte bei der Aufstellung der neuen Mannschaft nicht von Nachteil sein.

14. Mai 2017

Quelle: Stader Tageblatt

Autor: Manfred Borchers