Während Lipke mit seiner Familie nach Leipzig zurückkehrt, zieht es Stielow mit seiner Freundin Ann-Sophie nach Südostasien. „Zum Arbeiten und um Abenteuer erleben“, sagt Stielow mit einem breiten Grinsen.

Beide sind im Bereich Marketing selbstständig tätig und wollen die Arbeit mit viel neuen Eindrücken verbinden. Das Paar liebt den asiatischen Raum, will das Alltagsleben und die Menschen kennenlernen, neue Herausforderungen annehmen und einfach raus aus der Komfortzone. Aber damit auch weg von seiner Mannschaft beim VfL Stade. „Wir haben das letzte Heimspiel und die Abschlussfeier als Team richtig genossen. Nach dem letzten Auswärtsspiel beginnt bald das neue Abenteuer“, sagt er.

Janis Stielow kam vor knapp zwei Jahren nach dem fünften Spieltag zum VfL. Der Spielmacher entwickelte sich schnell zum Leistungsträger. Fernández wird seinen Punktegaranten natürlich vermissen. „Wir verlieren einen tollen Spieler“, sagt er. „Janis ist offensiv ein kompletter Spieler. Aber ich respektiere ihn auch als Mensch, mit einer tollen Persönlichkeit.“

Mit sich und dem Basketball im Reinen

Vor seiner Zeit in Stade spielte Stielow unter anderem bei den Hamburg Towers in der zweiten Liga ProA und für den SC Rist Wedel in der Liga ProB. Die Zeit bei den Towers endete nach einer Rückenverletzung abrupt. Mit gerade mal 21 Jahren gab er das Ende seiner Profikarriere bekannt. „Ich war ziemlich down“, sagt Stielow über die schwere Zeit. „Ich habe mich daher sehr gefreut, als Stade angefragt hat. Nach meiner Zeit hier bin ich mit mir und dem Basketball wieder im Reinen.“ Den Verein wird Stielow als „superengagiertes und superfreundliches Team“ in Erinnerung behalten. Das Einzige was ihn immer gestört hat: „Der Fahrweg von Hamburg nach Stade.“

Nun läuft Janis Stielow in Neustadt ein letztes Mal für den VfL Stade auf. „Wir spielen gegen ein sehr talentiertes Team“, sagt Stades Coach, „ihre Dreier-Bilanz zum Beispiel ist bemerkenswert.“ Für die Gastgeber ist es das wohl wichtigste Saisonspiel. Die Mannschaft von Trainer Allen Ray Smith muss gewinnen, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Ex-Stader Mubarak Salami und seine Jungs werden sich also erwartungsgemäß mächtig reinhängen.

Der VfL hingegen kann mit einem Sieg und etwas Schützenhilfe aus Hannover (empfängt den Drittplatzierten SBB Baskets Wolmirstedt) noch auf den dritten Platz vorrücken. „Das wäre großartig und ist unser Ziel für das letzte Spiel. Wir werden unser Bestes geben, um es zu erreichen“, verspricht Joan Rallo Fernández.